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DER BLACK DAHLIA MURDER: Der grausame Fall von Elizabeth Short

Einer der berühmtesten, faszinierendsten und bis heute ungelösten Fälle der Kriminalgeschichte ist der Mord an Elizabeth Short (22) in Los Angeles 1947. Berühmt wurde Beth Short als Die Schwarze Dahlie/The Black Dahlia.

Elizabeth kam am 29. Juli 1924 in Massachusetts(USA) zur Welt. Als hübsche und beliebte Tochter eines erfolgreichen Vaters fühlte sie sich im ländlichen Medford(nahe Boston, heute 55.000 Einwohner) nicht lange wohl und strebte nach Höherem. 1940 brach Elizabeth die High School ab und ging nach Florida, um als Kellnerin zu arbeiten und dem Winter in Neuengland zu entfliehen, der ihr Asthma verstärkte. Im Frühling kehrte sie wieder zurück, um in einer Drogerie in Medford zu arbeiten.
Als Elizabeths Vater sie im Dezember 1942 zu sich nach San Francisco holte, war das der Anfang vom Ende. 1943 übersiedelte man von San Francisco nach Los Angeles, wo es bald zum Streit zwischen Vater und Tochter kam. Elizabeths Vater warf ihr vor, faul zu sein und verlangte von ihr, die Hausarbeit zu verrichten. Das passte der Dame allerdings nicht ins Konzept, weswegen sie das Haus des Vaters verließ und zu einer Freundin zog.

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Nachdem sich nun auch die finanzielle Unterstützung erledigt hatte, musste ein Job her und so begann Elizabeth, in der Poststation der Army Base Camp Cook zu arbeiten. Dort wurde sie bald zum Camp Cutie gewählt – zur hübschesten Frau auf der gesamten Base. Diese Ehre stieg Elizabeth etwas zu Kopf und ihr Leben bestand bald nur noch aus Partys. Nachdem sie ihren Job in der Poststation gekündigt hatte, wurde sie wegen Trunkenheit unter 21(also minderjährig) verhaftet und zurück ins ländliche Medford verfrachtet. Nur drei Monate später flüchtete sie allerdings wieder nach Florida und lebte fortan in billigen Hotels in Miami Beach. Dort lernte Elizabeth auf einer Silvesterparty 1944/45 den Piloten Matt Gordon kennen, mit dem sie sich verlobte. 1945 wurde Matt in den Krieg eingezogen und somit trieb es Elizabeth wieder zurück nach Medford. Als man sie nach Kriegsende davon in Kenntnis setzte, dass ihr Verlobter gefallen war und nicht zurückkehren wird, verlor Elizabeth die Bodenhaftung und zog bis zu ihrem Tod durchs Land.
Auf einer ihrer Stationen zwischen Jacksonville, Chicago, Long Beach, Indianapolis und San Diego dürfte Elizabeth eine kurze Affäre mit dem weltberühmten Regisseur Orson Welles gehabt haben, was allerdings nicht als bewiesen gilt.

Am 8. Dezember 1946 war Elizabeth in San Diego angekommen, wo sie keine Unterkunft hatte. Sie versuchte, in einem Kino zu übernachten und wurde von einer Kassierin aus Mitleid dazu eingeladen, bei sich zu Hause zu wohnen. Am 8. Januar 1947 wurde Elizabeth jedoch gebeten, das Haus wieder zu verlassen. Davor schrieb sie noch einen Brief an ihren Ex-Freund, Gordon Fickling, in dem sie ihm berichtete, dass sie mit einem gewissen “Jack” nach Chicago gehen wollte, um dort Model zu werden. Der Letzte, der Elizabeth sah und mit ihr sprach, war Robert Manley. Er sammelte die junge Frau auf der Straße ein, als sie versuchte, per Anhalter zu reisen. Manley lud sie in ein Cafe in San Diego ein und bezahlte anschließend die Übernachtung in einem Hotelzimmer, in dem sie beide schliefen – Manley im Bett, Elizabeth angezogen im Sessel. Am nächsten Morgen fuhr Manley mit Elizabeth zurück nach Los Angeles, wo sie ihre Koffer im Bus-Depot abgab. Anschließend ging es ins Biltmore Hotel, wo Elizabeth sich mit ihrer Schwester Virginia treffen wollte, um mit dieser nach Berkeley zu fahren, wo Virginia wohnte – was sich aber als gelogen herausstellte. Manley wartete mit Elizabeth bis halb 7 Uhr Abends in der Lobby des Biltmore Hotels, aus dem sie dann spurlos verschwand. Bis heute weiß man nicht, was danach passierte. 3 Leute gaben an, Elizabeth noch in einer Cocktail Bar gesehen zu haben, danach verliert sich jede Spur bis zum 15. Januar.

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Am Vormittag des 15. Januars wurde Elizabeth wieder gesehen – und zwar so, wie auf den folgenden Bildern.

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Eine Frau und deren Tochter hatten Elizabeth auf dem Heimweg vom Schuster auf einer Wiese im Süden von Los Angeles tot aufgefunden. Sie war nackt und an der Hüfte auseinandergschnitten. Aus einem ihrer Oberschenkel war ein Stück Fleisch geschnitten und in die Vagina gestopft – eine Brust war verstümmelt.

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Die Mundwinkel waren vom Mörder mit einem Messer in der Form des Glasgow Smile (einer Foltermethode) aufgeschlitzt. Unklar ist, ob Elizabeth tatsächlich wie vom Gerichtsmediziner vermutet am 14. oder 15. Januar ermordet wurde, oder ob ihre Leiche zwischenzeitlich eingefroren war.
Viele Spuren am Tatort wurden von Reportern und Journalisten zerstört, was die Ermittlungen zusätzlich erschwerte. Der gesamte Tatort wurde zu spät abgesperrt und auch danach ließen sich die Reporter nicht davon abhalten, das Umfeld zu zertrampeln.
Einige Tage nach dem Mord erhielt eine Zeitung in Los Angeles ein Paket mit Elizabeths Geburtsurkunde, ihrem Führerschein, Visitenkarten und einem Notizbuch. In weiterer Folge trudelten immer wieder Briefe des Mörders in der Redaktion der Zeitung ein, er nanne sich selbst den “Black Dahlia Avenger”. Ein Schuh und die Handtasche von Elizabeth wurden in einem Mülleimer in einiger Entfernung des Tatortes gefunden.
Die Briefe lieferten keine entsprechenden Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens beitragen konnten – auch war nicht eindeutig klar, ob sie tatsächlich vom Mörder stammten, oder ob sich nur einer der zahlreichen Trittbrettfahrer wichtig machen wollte.

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Bis Juni 1947 wurde gegen 75 Verdächtige ermittelt, die aber alle als Täter ausgeschlossen werden konnten. Bis Dezember 1948 wurden die Ermittlungen auf 192 Verdächtige ausgeweitet, ein Täter konnte aber nicht überführt werden.

Bis heute haben über 50 Menschen – sowohl Männer, als auch Frauen – den Mord gestanden. Immer wenn ein Artikel erscheint, ein Buch veröffentlicht wird oder ein Film ins Kino/Fernsehen kommt, wird das Los Angeles Police Department mit Hinweisen und Geständnissen überhäuft – das hat sich bis heute nicht geändert.

Es ist so gut wie ausgeschlossen, dass dieser Fall jemals geklärt werden wird. Der Mord liegt schon zu viele Jahre zurück, dennoch wird nach wie vor jedem Hinweis nachgegangen – auch wenn sie sich immer im Sand verlaufen.

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